Exkursion der BFS 21 in das Hospiz "Begleitende Hände"

09.11.2022 |

Menschen wollen leben. Auch, oder besonders dann, wenn sie bald sterben müssen. Aus diesem Grund gibt es Hospize in vielen Städten und Dörfern. Am Dienstag, den 11.10.2022, haben wir, die angehenden Sozialassistenten des 2. Lehrjahres, das Hospiz in Oederan besucht, in welchem wir viel über die Pflege und das Arbeiten in einem Hospiz gelernt haben. Oft will man sich nicht mit dem Tod auseinandersetzen, doch an diesem Tag war das unsere Aufgabe.    
Wir erwarteten den Anblick eines sterilen, dunklen Ortes, wurden jedoch in einer wunderschönen, renovierten Villa in Empfang genommen. Die Villa ist umgeben von einem kleinen, idyllischen Park mit einem Springbrunnen in der Mitte und erinnert keineswegs an eine medizinische Einrichtung.
Nachdem wir herzlich in Empfang genommen wurden, hatten wir die Möglichkeit, uns in einer Fragerunde mit einer Sozialarbeiterin auszutauschen. Ihre Ansichten haben uns sehr fasziniert und man hörte ihr gern zu. Der im Anschluss folgende Rundgang durch die Villa beeindruckte uns auch. Wir wurden durch viele Räume geführt und durften uns zum Beispiel leerstehende Zimmer, den Küchenbereich und den Ruheraum ansehen. Wir haben auch gelernt, dass bei der Arbeit im Hospiz die Wunscherfüllung der Bewohner sehr im Vordergrund steht. Dabei geht es meist um die kleinen Dinge: eine letzte Zigarette rauchen oder das Lieblingsessen aus der Kindheit noch mal genießen zu können. Wir durften an diesem Tag sehen, dass das Hospiz kein reiner Ort der Trauer ist und dass an diesem Ort noch sehr viel gelacht wird. 
Der Besuch des Hospizes war informativ, spannend und traurig zugleich. Besonders hat es uns berührt zu sehen, wie liebevoll und gewissenhaft die Fachkräfte mit den Bewohnern umgehen. 
Zum Schluss bedankten wir uns bei den Mitarbeiterinnen und überreichten als kleines Dankeschön unsere selbst gebackenen Kekse und Kuchen für das Personal und die Bewohner. 
Natürlich war es etwas komisch dem Tod an diesem Tag so nahe zu sein, aber die Arbeit mit diesen Menschen ist genauso wichtig wie jede andere. Wir nehmen uns aus dieser Erfahrung mit, dass wir uns alle mit den Themen Krankheiten, Tod und Sterben auseinandersetzen sollten und das keine Tabu-Themen sind.

Sarah Beckmann 
Referendarin Sozialpädagogik